Borderline-Störung
Bei einer Borderline-Störung leiden Betroffene häufig darunter, dass sie ihre gefühlsmäßigen Zustände nicht richtig regulieren können (sogenannte Emotions-Regulationsstörung). Oft fühlen sie sich über einen sehr langen Zeitraum angespannt, niedergeschlagen bzw. stimmungsschwankend, impulsiv und von ihren Mitmenschen missverstanden, was auf Dauer meist als unerträglich empfunden werden kann. Die intensive Anspannung kann eine starke Stressreaktion auslösen, die dazu führen kann, dass sich die Wahrnehmung des eigenen Körpers bzw. der Umgebung verzerrt oder gar auflöst. Darum kann Borderline häufig einen Drang zu Selbstverletzungen auslösen oder es werden sogar Suizidgedanken beim Patienten hervorgerufen.
Diese beschriebenen Symptome können z.T. kurzfristig auch bei psychisch gesunden Menschen auftreten. Wenn die oben beschriebenen negativen Gefühle, Wahrnehmungen und Verhaltensmuster jedoch ständig auftauchen, sollte dies umgehend ärztlich oder psychologisch untersucht werden. Falls die Diagnose „Borderline“ bestätigt wird, sollte mit der Therapie so schnell wie möglich begonnen werden.
Es haben sich gute Methoden bewährt, die beim Aufbau des Selbstwertgefühls, des Selbstvertrauens und der Selbstliebe helfen können.
Folgende Therapiemethoden wende ich in meiner Praxis an:
- das DBT-Programm (dialektisch-behaviorale Therapie von Marsha Linehan)
Dieses Programm beinhaltet den Aufbau von Skills, von interpersonellen Fähigkeiten, von Stressmanagementtechniken und von Problemlösefähigkeiten. Es integriert auch Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsübungen. - Aufbau von sozialer Kompetenz
- Rollenspiele
- Paargespräche
- Übungen zur Selbstliebe/zum Selbstwertgefühl usw.
Im Notfall
Bei Menschen mit einer Borderline-Störung ist es wichtig, auf Notfälle vorbereitet zu sein.
Sollten Sie in eine solche Situation geraten, empfehle ich Ihnen, Hilfe und Unterstützung bei einem Notfallpsychiater oder Notarzt zu suchen oder sich in eine psychiatrische Klinik bzw. psychiatrische Notfall-Ambulanz zu begeben.